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Mandøs Geschichte

Mandø, die Insel im Wattenmeer zwischen Rømø und Fanø, ist wohl eine von Dänemarks friedvollsten Inseln und hat deshalb nicht viel gemein mit den anderen Nordseeferieninseln.

Das Mandø so unberührt vom Massentourismus ist, liegt an den Gezeiten, denn die Insel ist bei Hochwasser abgeschnitten von jeder normalen Verkehrsverbindung. Mandø ist als einzige Insel im dänischen Wattenmeer von einem Seedeich geschützt, der fast die gesamte 7,63 km² kleine Insel umgiebt. Eine einzelne Dünenreihe am höchsten Punkt der Insel ergänzt diesen Schutz nach Westen.

Das Alter der Insel
Niemand weiß mit Sicherheit wie lange Mandø schon existiert. Erstmals schriftlich erwähnt wird die Insel 1231 im Waldemar-Erdbuch (Steuererfassungsbuch König Valdemars) und man weiß, dass am Beginn des 13. Jh. Menschen auf der Insel lebten. Mandø war Krongut bis 1741, als die Inselbewohner ihre Insel für 864 Reichstaler kauften und nun verpflichtet waren, selbst den Priester und die Instandhaltung der Kirche zu bezahlen. Außerdem bekamen sie das Jagdrecht und das Recht am Strandgut.

Erwerbstätigkeit 
Die Inselbevölkerung lebte ursprünglich von der Fischerei, später von Seefahrt. Landwirtschaft war seit dem 19. Jh. der hauptsächliche Broterwerb. Der Anteil von Vollerwerbsbetrieben ist von 25 im Jahre 1970 auf nur einen in 1997 gefallen. Heute leben die Einwohner überwiegend von Rente, Nebenerwerbslandwirtschaft und Tourismus.

Sturmfluten
Die Insel wurde viele Male von Sturmfluten getroffen, die Schäden wurden seit dem 18. Jh. mit Deichbauten begrenzt. Bei der Sturmflut 1981 brach der Deich und es kam zu großflächigen Überschwemmungen, die Flut zerstörte den See- und den Binnendeich. Fast ganz Mandø war überschwemmt, 200 Schafe und 18 Rinder ertranken, aber glücklicherweise keine Menschen. Nach dem Sturm wurde der Deich verstärkt. Seither sind nur kleinere Schäden am Deich entstanden, während des Orkanes von 1999 war die Situation jedoch sehr kritisch.

Einwohnerzahl
Die Einwohnerzahl hat das letzte Jahrhundert hindurch abgenommen und die Anzahl der Ortsansässigen liegt nun bei ca. 35, allerdings bilden die Sommerhäuser und der Tourismus eine gewisse Kompensation. In 1890 hatte die Insel 262 Bewohner, in 2012 nur noch 37.

Kommune
1970 wurde die Gemeinde Mandø in die Gemeinde Ribe integriert und wurde dadurch 2007 ein Teil der Gemeinde Esbjerg. Die insel ist ein eigener Pfarrbezirk.

Der Name Mandø
Die Insel ist seit dem 12. Jh. als Mannæø oder Mannø, also die "Insel der Männer", bekannt. Der Volksmund erzählt, dass nur 7 Männer, die zufällig auf dem Festland mit der Heuernte beschäftigt ware, die Sturmflut von 1558 überlebten. Diese 7 Männer fanden in Ho und auf Fanø neue Frauen und zogen kurze Zeit später zurück auf die Insel. Es wird vermutet, dass der Name auf dieser Episode basiert.